Sowohl die bildungspolitischen Leitlinien in der Stadt als auch die finanziellen Spielräume werden weiterhin von der Allgemeinbildung dominiert und lassen keinen wirklichen Entwicklungsspielraum für die beruflichen Schulen und OSZ zu.
Es bedarf darüber hinaus weiterhin der Entwicklung eines gut funktionierenden Unterstützungssystems für die beruflichen Schulen und OSZ, das einen
auskömmlichen und reibungsfreien Betrieb sowie die selbständige und eigenverantwortliche Umsetzung der Kernaufgaben der beruflichen Schulen/OSZ ermöglicht und diese dabei bestmöglich unterstützt.
Zur Klärung, welche organisatorischen Rahmenbedingungen für eine optimale Ausgestaltung der "Eigenverantwortlichen beruflichen Schule/OSZ“ notwendig sind und durch welche strukturellen Veränderungen bzw. eine veränderte Mantelorganisation dies ggf. unterstützt werden kann, fand am 24.05.2022 eine Strategietagung des BBB mit externer Expertise statt.
Drei Aspekte haben sich herauskristallisiert:
1. Die Qualität und Attraktivität der Beruflichen Bildung in Berlin muss insgesamt gestärkt werden - in der dualen Ausbildung aber auch in den Bereichen des Übergangssystems und der Studienqualifizierung - damit unsere Schülerinnen und Schüler die beste Qualifizierung erhalten.
Das ist das Ziel!
2. Dazu ist zu prüfen, welches Maß an Eigenverantwortlichkeit die beruflichen Schulen/OSZ benötigen.
Das ist der Weg!
3. Ggf. wird dann ein dafür passender Organisationsrahmen zu schaffen sein.
Als Hauptergebnisse der Strategietagung können festgehalten werden:
• Die vielfältigen Herausforderungen der gesamten beruflichen Bildung in der Stadt sind umgehend in den Fokus zu nehmen und in die öffentliche Diskussion zu bringen.
• Einen offiziellen Auftakt dafür soll die „Berliner Agenda Berufliche Bildung 2026“ der berliner wirtschaftsgespräche e.v. mit der öffentlichen Veranstaltung „Für eine kohärente Politik beruflicher Bildung in Berlin!“ am Mittwoch, dem 15.06.2022 um 18:00 Uhr auf dem Campus Schöneberg der HWR im Raum B4.44 bilden
• Die Lösung der vielfältigen Problemlagen bedürfen eines echten politischen Willens in der Stadt und sollten grundsätzlich sogar zur Chefinnensache bei der Regierenden Bürgermeisterin gemacht werden und mittels einer Taskforce, der die relevanten Stakeholder angehören und auf Basis einer validen Datenlage angegangen werden.
• Die Steuerung solch eines Veränderungsprozesses muss dann zwingend durch EIN Senatsressorts (ggf. SenBJF) erfolgen und verantwortet werden.
• Im Verlauf des Prozesses wird auch über notwendige strukturelle Veränderungen und ggf. über eine möglichst passgenaue Mantelorganisation für die „berufliche AusBILDUNG“ zu diskutieren sein; dies wäre jedoch Mittel zum Zweck und spielt insbesondere zu Beginn eines Veränderungsprozesses eine eher nachgeordnete Rolle.